Schöne vernetzte Welt: Ein smartes Produktregal (ShelfIT), das den Warenbestand per Distanzsensor ermittelt, bei dem die Preise auf den LCD-Etiketten mittels App je nach Nachfrage oder Tageszeit angepasst und so zusätzliche Kaufimpulse erzeugt werden können. Bei einer „magischer Box“ (MoodchBox), die über Sensoren Temperatur, Helligkeit, Luftdruck misst und so kontinuierlich das Raumklima im Büro überwacht, können Mitarbeiter per App ein Feedback zur Stimmungslage geben, und das ideale Wohlfühlklima durch Nachjustieren der einzelnen Parameter eingestellt werden. Ein automatisches Bewässerungssystem für Raumpflanzen (Flora), das bedarfsgerecht die Wasserzufuhr steuert und das Gießen überflüssig macht.
Nur drei von sieben praxistauglichen Lösungen für Alltagsprobleme, die 47 Schülerinnen und Schüler aus dem ersten Ausbildungsjahr beim zweiten Hackathon der Multi-Media Berufsbildende Schulen (MMBbS) an der Expo Plaza von Montag bis Mittwoch letzter Woche in nur drei Tagen entwickelt und funktionierende Prototypen gebaut haben. Das Internet der Dinge macht es möglich. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt, um Lösungen für die vorgegebenen Problemstellungen zu entwickeln. Allein die Dirk Rossmann GmbH hatte drei der sieben „Probleme“ als Aufgabe mitgebracht. Weitere Problempaten waren die CENIT AG und HornetSecurity.
Die Begeisterung der Fachjury, bestehend aus IT-Experten aus Unternehmen und anwesenden Wirtschaftsvertretern bei der finalen Präsentation am Donnerstag war groß, das Interesse an die technischen Lösungen noch größer. Mit bohrenden Nachfragen nach Skalierbarkeit, weiteren Einsatzgebieten jenseits der definierten Problemlösung, Stückkosten in der Fertigung… fühlten die Experten den Teams auf den Zahn. Die gesamte Präsentation sowie der Dialog miteinander wurde auf englisch gehalten.
Die MMBbS selbst war Problemgeber beim Projekt „Bottle Titan“. Um einen Anreiz für die Schüler zu schaffen, ihre Pfandflaschen korrekt zu entsorgen und nicht – wie bisher häufig – in den normalen Müll zu schmeißen, wird eine Pfandbox installiert. Diese Box ermittelt die Anzahl und den Pfandwert der eingeworfenen Flaschen des aktuellen Schulblocks. Am Ende des Blocks entschieden die Schüler darüber, welchem Umweltprojekt das Geld gespendet wird.
Gewonnen hat die Projektgruppe „Expiration Alert": Statt des geprägten Mindesthaltbarkeitsdatums (MHDs) werden dabei standardmäßig QR-Codes auf Produkten platziert. Mit einem Handscanner kann man schnell und einfach die Haltbarkeit eines Produktes ermitteln. Per App wird die Zeitspanne bis zum Ablaufdatum berechnet und ausgewiesen. Das führt zu einer Zeitersparnis von bis zu 60%, da das umständliche Suchen nach dem MHD und dem Berechnen der Haltbarkeitsspanne im Kopf entfällt.
In den vier Tagen wurden die Schülerinnen und Schüler aus den Bildungsgängen „Fachinformatiker/-in für Systemintegration“, „Fachinformatiker/-in für Anwendungsentwicklung“, sowie die „Informatikkaufleute“ durch eine Gruppe von Expertinnen und Experten unterstützt. Dieses Angebot war sowohl technisch als auch wirtschaftlich ausgerichtet. Somit konnten technische Hürden in der Prototypentwicklung gemeistert, der zu erstellende Businessplan besprochen sowie auch der Tellerrand überschaut werden.