Beschreibung des Berufsbildes
“Veranstaltungstechniker – das sind doch diese Roadies, oder?” Vergessen Sie’s. Wer nur ein bisschen genauer hinschaut, der merkt sofort, hier sind Spezialisten gefragt. Egal ob im Messebau oder auf Theaterbühnen, ob im Live-Konzert-Business oder bei Funk und Fernsehen, die heute verfügbare Technik und ihre gestalterischen Möglichkeiten erfordern ein hohes Maß an Fachwissen.
Die Beatles spielten ihre ersten USA-Stadionkonzerte noch über die quäkenden Lautsprecher der Sportanlagen. Das ist sehr lange her. In Woodstock war die Beschallung für 150.000 Besucher ausgelegt. Gekommen waren 500.000. Vor der Bühne war es höllisch laut, doch die Mehrheit hörte hinten so gut wie nichts. Auch das ist sehr lange her. In der legendären ZDF-Hitparade waren es 6 bunte Scheinwerfer im Hintergrund, die den Künstler in Szene setzten.
Werden heute große Shows produziert, steht die künstlerische Performance im Hintergrund, die Akteure sind austauschbar, aber über die Lightshow spricht man auch noch im nächsten Jahr.
Heute haben es Veranstaltungstechniker mit Videowänden, digital gesteuerten Licht- und Tonanlagen, pyrotechnischen Effekten und modernen Speichermedien zu tun, welche die Realisierung gigantischer Technikshows ermöglichen.
Ein besonderes Augenmerk gilt dem Einhalten geltender Vorschriften, wie z.B. der Versammlungsstättenverordnung, der Unfallverhütungsvorschriften oder dem Bundesimmissionsschutzgesetz. Deren Inhalte ziehen sich wie ein roter Faden durch die gesamte Ausbildungszeit und stellen einen Schwerpunkt in der Ausbildung dar.
Eine weitere Besonderheit ergibt sich für den Bereich ‚Elektrotechnik‘. Da der Abschluss der Ausbildung die zusätzliche Qualifikation einer Elektrofachkraft beinhaltet, ist ein großer Teil des Ausbildungsplanes elektrotechnischen Inhalten gewidmet. Dies wird auch in der Abschlussprüfung berücksichtigt, wonach Elektrotechnik ein sogenanntes Sperrfach darstellt, das mindestens mit der Note ‚ausreichend‘ abgeschlossen werden muss. Diese Tatsache sollte man bei der Berufswahl keinesfalls außer Acht lassen – gehört doch der Bereich der E-Technik zu den schwierigsten der gesamten Physik.
Schulische Lernfelder und Stundentafel
In 3 Lehrjahren werden in insgesamt 13 Lernfeldern (LF) alle geforderten Inhalte vermittelt. Diese sind im schulischen Rahmenlehrplan detailliert beschrieben (Rahmenlehrplan KMK)
Für die praktische Ausbildung im Betrieb ist der Rahmenausbildungsplan ( Link:…) maßgebend.
Die Lernfelder werden von mehreren Lehrkräften aufgeteilt unterrichtet
Die schuljahresbezogene Stundenaufteilung ist ( Link: wizzard) zu entnehmen.
Desweiteren gehören Fächer der Allgemeinbildung (Englisch,Deutsch, Politik, Religion) in den Stundenplan.
Prüfung / weitere Bildungsgangabschlüsse
Die Prüfung findet regulär nach 3 Jahren mit einer bundeseinheitlichen IHK-Prüfung statt. Sie setzt sich aus einem schriftlichen Kenntnisteil und einem praktischen Teil zusammen. Hierbei muss jeder Auszubildende eine reale Veranstaltung durchführen. Die Prüfung erfolgt dann durch ein halbstündiges Fachgespräch.
Jeder Prüfungsteil wird mit 50% bewertet. :
In der Kenntnisprüfung sollte für einen erfolgreichen Abschluss mindestens die Hälfte aller Fragen zur
Elektrotechnik richtig beantwortet werden können.
Bei erfolgreichem Abschluss der Ausbildung und einem Gesamtnotenschnitt ‚befriedigend’ kann der erweiterte Sek I Abschluss erreicht werden.
In der Mitte der Ausbildung nach etwa 1,5 Jahren, ist eine Zwischenprüfung vorgesehen, die sich ebenfalls in einen praktischen und einen theoretischen Teil aufgliedert. Im praktischen Teil muss innerhalb einer dreiviertel Stunde eine veranstaltungstechnische Konstruktkion aufgebaut werden, während im schriftlichen Bereich vornehmlich Kenntnisse der Elektrotechnik geprüft werden.
Ein Bestehen der Zwischenprüfung ist nicht vorgesehen. Die Zwischenprüfung wird aber bewertet und dient der Orientierung des Leistungsstandes. Die Teilnahme ist Pflicht, um an der Abschlussprüfungteilnehmen zu können.
Lehrerteam und Ansprechpartner
Das Team besteht zurzeit aus 6 Lehrern, von denen einer den Titel ‚Meister für Veranstaltungstechnik‘ trägt.